Potsdam 2007

Das festival in Potsdam im Jahr 2007

In Potsdam wird es auch in diesem Jahr ein festival contre le racismegeben. Neben dem AStA der Universität Potsdam beteiligt sich auch der Nil e.V. StudentInnenkeller am festival contre le racisme:

Montag, 11.06.2007

Nil kult[ur].film.keller

Mehdi Charef: „Tee im Harem des Archimedes“

Der 18-jährige Franzose Pat und der gleichaltrige Algerier Madjid leben in einer trostlosen Pariser Vorstadtsiedlung. Ihr Alltag ist geprägt von Drogenhandel, Gewalt und Arbeitslosigkeit. Während Pat jegliche Illusion an eine bessere Zukunft verloren hat, träumt Madjid noch von ihr, doch wegen seines fremdländischen Aussehens findet er keine Anstellung. Und so geraten beide auf die schiefe Bahn.

Der 1985 entstandene Film gilt als einer der Gründungsfilme des französischen Migrationskinos. Bei allem Realismus inszeniert Regisseur Mehdi Charef sehr unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern die kleinen Alltagsfluchten der beiden Protagonisten.

Nil StudentInnenkeller
Campus Neues Palais | Haus 11
21.30 Uhr | Eintritt frei

Donnerstag, 14.06.2007

Der internationale Länderabend im Nil: Tschechischer Abend

Im Rahmen der schon traditionsreichen Länderabende gibt es bei Tanz und Musik reichlich Gelegenheiten zum interkulturellen Dialog. Auch an diesem Donnerstag gibt es neben dem übichen Partyspaß landestypische Musik und Speisen

Nil StudentInnenkeller
Campus Neues Palais | Haus 11
21.30 Uhr | Eintritt frei


Abweichend vom Rahmentermin finden die Veranstaltungen des AStA der Universität Potsdam vom 25. bis 29. Juni statt:

Montag, 25.06.2007

Abrechnung mit den eigenen Eltern – Niklas Frank liest

Ein Vater, der als maßgeblicher Organisator des Holocausts gilt. Eine Mutter, die sich selbst zur „Königin von Polen“ ernannte. Ein Vater, der nach Kriegsbeginn 1939 zum „Generalgouverneur“ von Polen aufstieg. Eine Mutter, die mit Pelzen und gestohlenem Schmuck handelte und sich schamlos in Gettos bereicherte. Ein Vater, unter dem es zu Massendeportationen und -erschießungen kam. Eine Mutter, die denjenigen, der ihr in die Quere kam, bei SS-Chef Himmler als Jude anschwärzte.

Der Autor Niklas Frank, der mehr als 20 Jahre als „Stern“-Reporter arbeitete, beschreibt zwei gnadenlose Porträts seiner Eltern in „Der Vater“ und „Meine deutsche Mutter“. Heute Abend wird er aus diesen beiden Werken lesen, um anschließend den Besuchern für Fragen und Diskussionen zur Verfügung zu stehen.

Universität Potsdam
Campus Neues Palais | Haus 9 | Raum 2.05
18.00 Uhr | Eintritt frei

Dienstag, 26.06.2007

„Völkerball“ mit multikulturellen Teams

Das vielerorts bekannte Spiel „Völkerball“ soll seinem Namen alle Ehre machen und ausländische sowie deutsche Studierende gemeinsam dazu bringen, einen spaßigen und sportlichen Nachmittag zu verleben. Zwei multikulturelle Teams werden dabei gegeneinander antreten und versuchen, das jeweils andere Team zu besiegen. Dabei soll es nicht vorrangig um das Gewinnen, sondern um die gemeinsam erlebte Zeit gehen.

Mannschaftssport leistet in unserer Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag zur Antidiskriminierung und Konfliktlösung. Zusammen reden und spielen, fördert die Integration und die Freundschaften – und genau das soll an diesem Nachmittag gezeigt werden.

Ort noch nicht bekannt
14.00 bis 16.00 Uhr | Eintritt frei

Planspiel „Interkulturelles Training“

Von 17 bis 20 Uhr führt die LAG Brandenburg ein Planspiel zum Interkulturellen Training durch. Darin wird methodisch erforscht, welche Erfahrungen es zu eigenen Reaktionsmustern gibt angesichts fremder gesellschaftlicher „Spielregeln“. Abschließend wird sich ausgetauscht, um die eigenen Handlungsoptionen zu erweitern.

Die Landesarbeitsgemeinschaft für politisch-kulturelle Bildung in Brandenburg e.V. (LAG) ist der Dachverband von derzeit 27 freien Trägern der politischen und kulturellen Bildung im Land Brandenburg. Sie wurde 1994 gegründet. Ihre Mitglieder sind unter anderem Träger mit speziellen Angeboten. Seit 1999 bieten die LAG Fortbildungen für Toleranz und Verständigung mit Menschen aus anderen Kulturen sowie zum Umgang mit Fremdenangst und ethnischer Diskriminierung an.

Universität Potsdam
Campus Neues Palais | Haus 8 | Raum 0.58
17.00 bis 20.00 Uhr | Eintritt frei

Mittwoch, 27.06.2007

Vorlesung: An der Seite der Opfer rechtsextremer Gewalt

In der Vorlesung wird die Referentin Gesa Köbberling über das individuelle Erleben von Opfern nach Überfällen berichten. Dies wird mithilfe von Radiobeiträgen geschehen. Desweiteren wird über den sozialpädagogischen Handlungsansatz des Vereins informiert.

Die Opferperspektive ist ein Verein der sich um Opfer rechter Gewalttaten kümmert, d.h. ihnen Beistand in psychologischer und rechtlicher Hinsicht leistet. „…damit jeder Mensch, gleich welchen nationalen, ethnischen, religiösen, sexuell-orientierten oder weltanschaulichen Hintergrunds, frei und ohne Angst sich bewegen und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.“

Die Veranstaltung wurde vom Projekt „Engagierte FHP“ organisiert.

Fachhochschule Potsdam
Campus Alter Markt | Großer Hörsaal
12.00 Uhr | Eintritt frei

Filmvorführung „No Exit“ sowie Podiumsdiskussion zum Thema „Rechtsextreme an der Basis der Gesellschaft?“

Der Fachschaftsrat Politik und Verwaltung veranstaltet die Vorführung der Dokumentation „No Exit“, die eine gute und seltene Inneneinsicht in rechtsextreme Strukturen ermöglicht. Im Anschluss daran erfolgt eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Braune Graswurzelrevolution? Rechtsextreme an der Basis der Gesellschaft“.

Die Auseinandersetzung und die offene Diskussion zum Thema Rechtsextremismus ist sinnvoll und nötig, um zu sensibilisieren und „Augen zu öffnen“. Bei dieser fach- und uni-übergreifenden Veranstaltung wird für Verpflegung vor Ort gesorgt sein. Der FSR verspricht einen interessanten und kontroversen Abend.

Universität Potsdam
Campus Griebnitzsee | Haus 1 | Raum 2.31
18.00 Uhr | Eintritt frei

Donnerstag, 28.06.2007

Projekt „INTERNATIONAL BEFREITE ZONE“

Ausländische Studierende und auch inländische sind aufgerufen, sich an der Befreiungsaktion zu beteiligen. Wir rufen die INTERNATIONAL BEFREITE ZONE aus, indem wir beliebige geografische und soziale Orte in Potsdam national demarkieren. Am Ende ist die Nation an diesen Orten gar nicht mehr vorhanden, sie sind absolut frei. Die Methode unseres Vorgehens ist einfach: Studierende der Universität Potsdam aus möglichst vielen verschiedenen Ländern lesen Texte und Lieder (vorzugsweise Freiheitstexte und -lieder) ihrer Heimaten an den Orten, die dadurch BEFREIT werden. Als sichtbares Zeichen werden Ständer hinterlassen, die den Ort als Vorposten der INTERNATIONAL BEFREITEN ZONE deklarieren und über dieses Projekt aufklären. All dies Geschehen wird videografisch und fotografisch dokumentiert. Die Deklamationen werden abends im Kulturzentrum dezentral, bei schönem Wetter auf dem Hof, wiederholt und die videografische Dokumentation allen zugänglich gezeigt. Die Freiheitsposten bzw. -ständer werden eingeholt und zeugen von der INTERNATIONAL BEFREITEN ZONE. Die Kunst ist der Kampf!

Ein Projekt von Jörg Schindler.

Innenstadt Potsdams
vormittags

Videografische Dokumentation des Projekts
„INTERNATIONAL BEFREITE ZONE“

Studentisches Kulturzentrum
Theatersaal
18.30 Uhr | Eintritt frei

Lesung Literaturbühne ’90 und Liedermacher

Im Sinne des festival contre le racisme wird die Literaturbühne ’90 diverse Texte gegen Rassismus und Gewalt vortragen, unter anderem von Kafka, Brecht und Döblin. Der Titel der Veranstaltung trägt den traurig-schönen Namen „Die Ermordung der Butterblume“. Die Literaturbühne ’90 ist ein gestisches Lesetheater, das seit 1990 literarische Texte vorstellt. Die Gruppe von Studierenden setzt auf Sprech- und Spieleffekte, die sie aus den Texten gewinnt und partiell musikalisch unterstützt.

Der Liedermacher Jörg Zinke wird den Abend musikalisch mit Gitarre, Klavier und Gesang abrunden. Für den 27jährigen ist Musik Konversation und nicht Präsentation.

Studentisches Kulturzentrum
Theatersaal
20.00 Uhr | Eintritt frei

Freitag, 29.06.2007

Vortrag zu Rassismus und Faschismus in der DDR mit Dr. Harry Waibel

Der Historiker Dr. Harry Waibel behandelt am heutigen Abend den Verlauf und die Ursachen von Neo-Faschismus, Rassismus und Antisemitismus in der DDR. Außerdem wird er die Zusammenhänge zwischen dem Neo-Faschismus in Ost- und Westdeutschland ansprechen. Der Focus seiner Analysen ist auf die Konsequenzen ausgerichtet, die sich aus den ermittelten historischen Fakten ergeben. Ein wichtiger Teil davon ist die kritische Reflexion der Konsequenzen dieses erneuten Scheiterns der anti-faschistischen Bemühungen in der DDR und im großen Deutschland seit 1990. Der Dozent beschäftigte sich im Rahmen seiner Promotion zu oben genanntem Thema am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin. Dabei stand ihm Quellenmaterial aus dem Jugendarchiv, dem ehemaligen Archiv der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und aus dem ehemaligen Zentralen Parteiarchiv der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zur Verfügung.

Universität Potsdam
Campus Neues Palais | Haus 8 | Raum 0.58
19.00 Uhr | Eintritt frei

Samstag, 30.06.2007

Hochschulsommerfest 2007: „Make culture, not war“ 

In diesem Sommer stehen die sechs Live-Bands „44 Leningrad“, „Ruffians“, „Potstock“, „Kiloherz“, „Innocent Civilians“ und „Alev“ in den Startlöchern, um den Abschluss des „festival contre le racisme“ zu begehen. Dieser findet in Form des Hochschulsommerfestes von 16 bis 24 Uhr am Neuen Palais statt. Zwischen den einzelnen Musikgruppen ist ein bunt durcheinander gewürfeltes Kulturprogramm geplant. Neben Caveman (Du sammeln, ich jagen!), Feuerspucken, Trommelkonzert, Salsa-Choreographie, Capoeira, dem Kabarett Obelisk, Taekwondo und Showtanz werden die Gäste an zahlreichen Ständen unterschiedlichster Initiativen entlang schlendern können und sich den Gaumen an Köstlichkeiten erfreuen.

Das Sommerfest wird vom Studentenwerk Potsdam, der FHP und der Universität Potsdam finanziert.

Universität Potsdam
Campus Neues Palais
16.00 Uhr | Eintritt frei

…und danach: After-Show-Party im Nil StudentInnenkeller

Nil StudentInnenkeller
Campus Neues Palais | Haus 11
24.00 Uhr | Eintritt frei