Das Programm in Mainz im Jahr 2007
Auch in diesem Jahr bezteiligt sich der AStA der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am festival contre le racisme. Zur eigenen AStA-Seite für das festival geht es hier.
Montag, 11.06.2007
Ausstellung: Rechtsradikalismus in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Seit Anfang der 90er Jahre erlebt die politisch radikale Rechte in Deutschland einen anhaltenden Schub in ihrer Entwicklung. Zahlreiche rechtsradikale Organisationen, mehr als 100 Tote und Tausende von Verletzten durch rechte Gewalt in den letzten Jahren sind das Ergebnis dieser sich nunmehr rasant ausweitenden Entwicklung.
Mit dem Einzug in Landes- und Kommunalparlamente sowie dem Zusammenschluss von NPD und DVU zu einer „Volksfront von Rechts“ für die Bundestagswahl 2006, hat das Streben der radikalen Rechten nach gesellschaftlicher und politischer Einflussnahme eine neue Qualität erreicht. Gerade vor dem Hintergrund abnehmender demokratischer und zivilgesellschaftlicher Kräfte entsteht eine politisch hochbrisante Situation. Die Ausstellung wirft einen Blick hinter die Fassade der NPD und der ihr nahestehenden „Kameradschaften“. Aktuelle politische Strategien der militanten Rechten in Deutschland sowie der Netzwerk-Charakter der unterschiedlichen Organisationen werden dargestellt. Beleuchtet werden die Zusammenarbeit der NPD mit dem militanten bis terroristisch agierenden Nazispektrum und die Bestrebungen der europäischen Rechten, sich grenzüberschreitend zu vernetzen. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind die Nazistrukturen im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
Veranstaltet von AStA Uni Mainz, Antifaschismus-AG an der Uni Mainz und der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Philosophicum | Vorraum P1
ab 12.00 Uhr bis zum 16. Juni | Eintritt frei
Diskussionsveranstaltung „Mobilität im Studium“ mit Johannes Glembek, Geschäftsführer des Bundesverbandes Ausländischer Studierender
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz und dem Autonomen AusländerInnenreferat.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
konkreter Raum steht noch nicht fest
14.00 Uhr | Eintritt frei
Vortrag zum Thema Migrations- und Abschiebepolitik mit N.N.
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Philosophicum | Raum P10
19.00 Uhr | Eintritt frei
Dienstag, 12.06.2007
Planspiel
Was erlebt einE Studierende aus einem Nicht-EU-Land, wenn er oder sie in Mainz studieren will? Das Planspiel soll zeigen, welche behördlichen und sonstigen Gängelungen ausländische Studis ertragen müssen, um das tun zu können, was denjenigen mit deutschem Pass ganz selbstverständlich ist: Studieren. JedeR kann mitmachen!
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Forum
11.00 Uhr | Eintritt frei
Filmvorführung „Der Test“ (Kurzfilm)
Buch und Regie: Güclü Yaman
Levent Tekin muß einen Einbürgerungstest bestehen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen. Am Prüfungstag begegnet er im Warteraum einem Bekannten, Mustafa, der auch wegen des Testes da ist. Nach einer kurzen gemeinsamen Übungsphase, müssen sie aber einzeln zum Test gehen.
Eine filmische Satire auf die bundesdeutschen Einbürgerungstests. Der Regisseur steht im Anschluss für Fragen zur Verfügung.
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Ohilosophicum | Raum P2
18.30 Uhr | Eintritt frei
Konzert mit Dany Bober: „Jüdische Zeitreise“
Jüdische Kultur ist schon aufgrund ihrer unterschiedlichen geographischen und historischen Bezüge eine sehr vielfältige Kultur. Dies gilt auch für die Musik. Mit der Katastrophe des Nationalsozialismus kam die Entwicklung jüdischer Lieder in Europa weitgehend zum erliegen. Heute denken viele in diesem Zusammenhang sofort an Klezmer-Musik.Dass jüdische Musik sehr viel mehr beinhaltet zeigt eindrucksvoll Dany Bober.
Veranstaltet vom Antirassistischen Arbeitskreis Mainz.
Alte Patrone (Am Judensand)
19.30 Uhr | Eintritt 8,- Euro, ermäßigt 5,- Euro
Kleinkunst: Comedy Lounge
Dieses Mal werden die Künstler das Thema „Rassismus“ satirisch auseinander nehmen!
Mit dabei sind:
- Fatih Cevikollu: Prix Pantheon Jurypreis 2006, bekannt aus „Alles Atze, „Mitternachtsspitzen“, „Ottis Schlachthof“ oder „tv total“
- Roberto Capitoni: Italiener aus Koblenz
- Alexandra Gauger: OpernGesang aus Schwaben
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kulturcafé
21.00 Uhr
Mittwoch, 13.06.2007
Infomeile: Initiativen stellen sich vor
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
vor dem Kulturcafé
11.00 bis 16.00 Uhr
Neonazi-Strukturen im Rhein-Main-Gebiet
Vortrag und Diskussion mit einem Vertreter des apabiz – antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum, Berlin
In Hessen und Rheinland-Pfalz ist es lange gelungen, die Dimension des Neonazismus aus dem öffentlichen Bewusstsein zu drängen: Polizeiberichte verschweigen neonazistische Konzerte und Übergriffe, organisierte neonazistische Gruppen werden als rechtsorientierte Jugendliche deklariertund die Politik verweist stattdessen selbstgefällig auf ihr „harte Linie“ gegen Neonazismus. Tatsächlich aber ist es im Großraum Rhein-Main, in Mainz und in Rheinhessen nicht grundsätzlich anders oderbesser als in anderen Regionen: Sogenannte freie Kameradschaften, die gleichzeitig als NPD-Kreisverbände agieren, eine stattliche Anzahl von Freiräumen für den neonazistischen Strukturaufbau, neonazistische Exponenten, die selbst an Hochschulen ihren Platz einfordern können und schließlich sogar neonazistische Störversuche gegen kritische Veranstaltungen und körperliche Übergriffe durch Neonazis.
Veranstaltet von Mayence Antifascist Youth, AK Antifa Mainz und der Antifaschismus-AG an der Uni Mainz.
Haus der Jugend (Mitternachtsgasse)
19.00 Uhr | Eintritt frei
Konzert mit Jan Allain (lesbische Sängerin und Gitarristin)
‚Kick la Luna‘ bass player Uli Pfeifer joins Jan Allain in a storming set of original songs by both songwriters. This top ‚funky-folky‘ duo are joined by Jörg Parotat on electric and acoustic guitars and vocals.
Veranstaltet vom Autonomen Frauenreferat im AStA Uni Mainz.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kulturcafé
21.00 Uhr
Donnerstag, 14.06.2007
Bunt und braun!? Ideologien und Propaganda der Neonazis von heute
Vortrag und Diskussion mit einem Vertreter des apabiz (angefragt)
Neonazis sind „Globalisierungsgegner“ und „Antikapitalisten“, sie sorgen sich um Arbeitsplätze, um die Sicherheit der Bürger, um eine intakte Umwelt und um die „Vielfalt der Kulturen“ – dies möchte mensch fast meinen, wenn man sich die neonazistische Propaganda von heute ansieht. Plumpe „Ausländer raus“-Demagogie und Hakenkreuzfetischismus sind populistischen politischen Forderungen gewichen, Positionen der gesellschaftlichen Mitte werden aufgegriffen und mit radikalen Lösungsvorschlä- gen angereichert. Parallel dazu mischen sich nationalistische Großmachtsphantasien mit pseudo-antiimperialistischer Rhetorik. Linke Symbolik erfährt eine Übernahme von rechts und die Aufmärsche bieten zuweilen ein buntes Miteinander von schwarzen, schwarz-weiß-roten, Reichskriegs- und Palästinafahnen. Vieles ist nicht (mehr) auf den ersten Blick als rechtsextrem zu erkennen. Die ReferentInnen – MitarbeiterInnen des Antifaschistischen Info-Blattes oder des Antifaschistischen Pressearchivs Berlin – werfen einen Blick auf die „neuen“ Parolen und Erscheinungsformen der extrem rechten Szene und enttarnen den dahinterstehenden alten braunen Mief von Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus. Denn nur mit dem Wissen um die Codes, Argumentationsstränge und strategischen Optionen der extremen Rechten lassen sich Bürgerbewegungen, gewerkschaftliche Arbeit oder der Widerstand gegen neoliberale Wirtschaftspolitik gegen deren Einflussnahmen wirksam schützen.
Veranstaltet vom Verein für ein unabhängiges Kommunikationszentrum an der Uni Mainz
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Haus Mainusch (Staudingerweg 23)
19.00 Uhr
Filmvorführung: „The truth lies in Rostock“
Regie: Mark Saunders, S. Cleary
August 1992, Rostock – Lichtenhagen. Die Polizei schaut zu, als Faschisten die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAST) und ein Wohnheim von vietnamesischen Vertragsarbeitern mit Molotowcocktails bombardieren. Eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Anti-FaschistInnen, den vietnamesischen VertragsarbeiterInnen, der Polizei, mit Bürokraten, Neonazis und Anwohnern. Eine Dokumentation über das heimliche Einverständnis der Politik und über die verbreitete Angst.
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz und dem Verein für ein unabhängiges Kommunikationszentrum an der Uni Mainz.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Haus Mainusch (Staudingerweg 23)
19.00 Uhr
Freitag, 16.06.2007
Tagesseminar: Antisemitismus und Kapitalismus
Mit Fabian Kettner (Köln)
Bei den Erklärungsversuchen des Antisemitismus fällt auf, dass das, was im Antisemitismus artikuliert wird, nicht thematisiert wird. Dabei bedarf es gerade der genauen Untersuchung des Inhalts – und nicht nur seiner ‚Funktion’ –, um ihn überhaupt verstehen und damit erklären zu können. Antisemitismus ist ein Phantasma. – Aber damit nicht einfach nur ein Wahngebilde, sondern eines, welches negative Erfahrungen der Menschen in der – vergangenen wie gegenwärtigen – Durchsetzung des Kapitalverhältnisses verarbeitet. Aber eben nicht einfach nur irgendwie verarbeitet, sondern auf eine bestimmte Art und Weise und mit einer bestimmten Richtung: von dem ablenkend, und das verschleiernd, was die Individuen belastet – und eben auch: die Individuen weiter in das verstrickend, was sie unterdrückt. Der Antisemitismus ist so eine dramatische Inszenierung von Aufbegehren, in dem aggressiv vorgegeben wird, wie man fürderhin beherrscht werden möchte. Im Opfer, dem Juden, fällt all dies zusammen: Selbstermächtigung, Liquidierung des Verhassten, Herrschaft über andere und sich selbst.
Das Seminar ist auf fünfzehn TeilnehmerInnen beschränkt, daher bitte anmelden. Der Ort wird noch bekanntgegeben. Anmeldungen bitte über die Website des AStA Uni Mainz.
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz und der Antifaschismus-AG an der Uni Mainz (Antifaschistische Woche Mainz).
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
11.00 bis 16.00 Uhr
Abschlusskonzert
Veranstaltet vom AStA Uni Mainz.
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kulturcafé
20.00 Uhr
Hinweis: Die Veranstaltenden behalten sich bei sämtlichen hier beworbenen Veranstaltungen vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen bzw. rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen bzw. rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von der Veranstaltung auszuschließen.