Köln 2005

Das Kölner festival im Jahr 2005


Montag, 23. Mai, 19.00 Uhr

Vortrag „Köln ganz rechts“

Ein Vortrag über die rechtsextreme „Bürgerbewegung pro Köln“ und andere rechtsextreme Parteien und Gruppen in Köln.

Der Vortrag bietet eine Übersicht über das Netzwerk rechtsextremer und neonazistischer Parteien, Gruppen und Vereine in Köln. Recht bekannt ist spätestens seit den Kommunalwahlen im Herbst 2004 – seitdem sitzt sie mit Fraktionsstatus im Stadtrat – die selbsternannte „Bürgerbewegung Pro Köln“. „Pro Köln“ versucht zwar immer wieder sich ein (Spieß-)bürgerliches Image zu geben, ist aber dennoch fest in der rechten Szene verwurzelt und arbeitet auch mit der NPD oder den militanten Neonazis der freien Kameradschaften zusammen.

Ebenfalls in Köln aktiv sind NPD, REP und DVU. Offen neonazistisch gibt sich die Kameradschaft Köln bzw. der weitgehend identische KDS (Kampfbund Deutscher Sozialisten), verantwortlich für die Durchführung zahlreicher Demonstrationen in Köln und NRW. Daneben tummeln sich in Köln diverse kleinere rechte Gruppen unterschiedlichster Art, von der rechtsextremen Studentenverbindung über den Trägerverein einer antisemitischen und geschichtsrevisionistischen Zeitschrift bis hin zu neoheidnischen Sekten und einem der größten Vertriebe für Rechtsrock in Europa.

Referent/innen: Mitglieder der Bürgerinitiative Mülheim gegen Rechts

Hörsaal E im Hörsaalgebäude



Dienstag, 24. Mai, 16.45 Uhr

Vortrag „Schützen statt ausgrenzen“

Antidiskriminierungsgesetze in der Diskussion

Eine rechtliche und soziale Gleichberechtigung setzt auch ein offensives Antidiskriminierungsgesetz voraus, das alle Menschen im Falle von Benachteiligungen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Religion, Weltanschauung, ihres Geschlechtes, ihrer Behinderung und ihrer sexuellen Identität unter Schutz nehmen muss.

Seit mehreren Jahren debattiert die rot-grüne Bundesregierung kontrovers über die Umsetzung von Antidiskriminierungsrichtlinien, trotz der Tatsache, dass solche Richtlinien oder Gesetze schon seit vielen Jahren in verschiedenen europäischen Ländern praktiziert werden. Benötigt wird nun ein offensives Antidiskriminierungsgesetz, das alle Formen von Diskriminierung, Ausgrenzung und Marginalisierung – auch gegenüber Behinderten, Obdachlosen und anderen sozialschwachen Gruppen in dieser Gesellschaft – ablehnen und bekämpfen muss.

Migrant/innen müssen rechtliche Instrumente haben, um sich im Alltag gegen alle Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung eigenständig wehren zu können. In der Veranstaltung diskutiert der Politikwissenschaftler Kemal Bozay über die Voraussetzungen des Antidiskriminierungsgesetzes in der Bundesrepublik und vergleicht die Situation mit der europäischen Praxis.

Referent: Dr. Kemal Bozay, Politikwissenschaftler

Hörsaal F im Hörsaalgebäude


Dienstag, 24. Mai, 19.00 Uhr

AStA-FILM: „Davids wundersame Welt“.

Ein Film von Paul Morrison, Großbritannien 2003, OmdU

Ein 11jähriger Junge, der mit seinen jüdischen Eltern in einer von Rassismus geprägten Londoner Vorortsiedlung der 1960er Jahre lebt, schließt Freundschaft mit einem schwarzen Emigranten-Mädchen. Durch das gemeinsame Cricket-Training mit ihrem Vater erfüllt er sich seinen Traum vom Einsatz in der Schulmannschaft, lernt Toleranz und den Mut, zu seinen Freundschaften zu stehen. Eine großartig inszenierte Coming-of-Age-Geschichte!

„Obwohl Davids wundersame Welt zum größten Teil in den engen Zimmern und Hinterhöfen der ärmlichen Vorort-Reihenhäuser spielt, haben Paul Morrison und seine Kamerafrau Nina Kellgren ein visuelles Konzept entwickelt, das vor allem durch den Einsatz des CinemaScope-Formats die Räume öffnet und dadurch eine für ein Kammerspiel ungewöhnliche Dynamik entwickelt. Die ausgeklügelte Farb- und Lichtdramaturgie entwickelt zudem eine Stimmungslage, die das Innenleben der Protagonisten kongenial einfängt: gedeckte Farben in der bedrückenden häuslichen Atmosphäre, die mit Davids wachsendem Selbstbewußtsein immer heller werden und in den Cricket-Szenen regelrecht zu strahlen scheinen. Auch der Soundtrack nimmt die Veränderungen der Zeit auf, wechselt von Calypso und Oldies zu Ska und Rock. Der hervorstechendste Pluspunkt dieses bis ins kleinste Detail liebevoll ausgestatteten Films aber ist die Fähigkeit Paul Morrisons, sein im ersten Moment problemüberladen wirkendes Drehbuch durch eine straffe Regie und ökonomische Bildauflösung in jeder Sequenz auf den Punkt zu bringen.“
(Rolf-Ruediger Hamacher, choices, Juli 2004)

„Paul Morrison ist es gelungen, in diesem Film die Geschichte zweier Kinder zu erzählen, die unterschiedlichen Minderheiten angehören – und das in einer Zeit, wo Großbritannien noch keine multikulturelle Gesellschaft war und denen, die nicht zur alteingesessenen Bevölkerung gehörten, massive Vorurteile entgegenschlugen. Die Besetzung der Rollen ist hervorragend und besonders bei den beiden Kindern in den Hauptrollen – heute im realen Leben 14 und 15 Jahre alt – darf man auf zukünftige Filme gespannt sein. Der Film steht in der Tradition sozialkritischer Filme wie East is East oder Billy Elliot – I Will Dance, und man sollte ihn keinesfalls verpassen, denn er ist noch besser.“
(Iris Noah)

Hörsaal A1 im Hörsaalgebäude



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