Das Programm des festival contre le racisme2009 an der Georg-August-Universität Göttingen
10. Juni 2009
„Skinhead Attitude“
„Skinhead Attitude“ ist die erste weltweite Darstellung der Skinhead-Bewegung von ihrer Entstehung in den Arbeitervierteln bis hin zur Politisierung und radikalen Spaltung der Szene. Regisseur Daniel Schweizer begleitet in „Skinhead Attitude“ das 22-jährige Skingirl Karole auf eine Reise durch alle Kontinente in denen sich die Subkultur auf unterschiedliche Art und Weise von England aus verbreitet hat.
Von den jamaikanischen Wurzeln und dem schwarzen Musiker Laurel Aitken bis zu Straßenschlachten linker Skinheads mit der Staatsgewalt in Polen. Von der antirassistischen „S.H.A.R.P.“-Bewegung mit Roddy Moreno und seiner Band „The Oppressed“ bis zu faschistischen Gruppierungen wie „Blood & Honour“ und „Combat 18“. Ein musikalisches Road-Movie über eine seit fast 40 Jahren bestehende Jugendbewegung, die in dem öffentlichen Bewusstsein seit Mitte der 80er Jahre meist einseitig als extremistische Neonazis die Gemüter polarisiert und dabei mit Oi!, Ska und dem eigentlich unpolitischen „Way of Life“ so viele andere Gesichter hat.
Vertigo, 17.00 Uhr – Eintritt frei
11. Juni 2009
„Das Versteckspiel – Symbole, Codes und Lifestyle“
Vortrag von Michael Weis
Das Hakenkreuz kennen alle, den Gruß „Heil Hitler“ auch. Doch was macht man, wenn solche Inhalte versteckt werden, wenn aus „Heil Hitler“ die Zahlenkombination 88 wird? Der Sportlehrer freut sich vielleicht, dass seine Schützlinge auch in der Freizeit Basketball-Shirts tragen. Und die Nummer 88 ist sicherlich ein bekannter Profisportler, den er nur nicht kennt. Was für Außenstehende unauffällig wirkt, hat für diejenigen, die sich auskennen, die Jugendlichen, eine enorme Bedeutung.
Die mehr als 120 bekannten Zeichen, die verdeckt oder offen eine politische Orientierung nach rechts mitteilen, sind für die meisten Erwachsenen eine Fremdsprache. Sie sind jedoch nicht nur Erkennungsmerkmal für Gleichgesinnte und vermitteln ein Gruppengefühl, sie transportieren auch eine politische Botschaft. Ähnlich neonazistischer Musik, bei der der Musikstil kein eindeutiges Indiz für die politische Ausrichtung der Band ist, kann ein unscheinbares Symbol eine große Bedeutung für seinen Träger haben.
Politische Symbole sind nichts anderes als die komprimierte Darstellung der wesentlichen Grundsätze einer Weltanschauung. Ihre Wiedergabe vermittelt einen bestimmten Inhalt, eine Deutung, oder ist gerade bei jugendlichen Trägern erst einmal „nur“ Ausdruck eines Gefühls. Das Gefühl des „Rechtsseins“ steht im Vordergrund und schließt einen ausformulierten, politischen Inhalt nicht zwingend mit ein. Die politische Botschaft kann sich in der Aufwertung des Eigenen und der Ablehnung alles Fremden erschöpfen.
Der Vortrag beleuchtet die Codes und Symbole rechter Jugendlicher und ihren Zusammenhang mit einem Lifestyle, zu dem auch bestimmte Markenkleidung gehört.
Vertigo, 18.30 Uhr – Eintritt frei
11. Juni 2009
Party „World Music Explosion“
Wir haben drei DJ’s angeheuert, die aus den verschiedensten Musik-Genre auflegen werden.(Raggaeton, Lattin, House, Raggae, Dancehall, Kwaito, Soul, HipHop, Electro, Salsa, Afro Beat, Funk). Cocktails werden 3 Euro kosten.
Für ausländische Studierende gibt es vergünstigten Eintritt (2 Euro). Normal 4 Euro. Beginn im Vertigo ist um 22.00 Uhr