Dortmund 2006

Das festival-Programm für Dortmund aus dem Jahr 2006

29. Mai bis 4. Juni 2006

Ausstellung Neofaschismus in Deutschland

In der gesamten Woche vom 29. Mai bis zum 4. Juni in der Universitäts-Bibliothek die Ausstellung Neofaschismus in Deutschland der IG-Metall und der VVN-BDA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) ausgestellt.

Aus der Beschreibung: In der Bundesrepublik werden Menschen beschimpft, bedroht zu Tode getreten oder bei lebendigem Leibe verbrannt, weil sie als Fremde oder Andersdenkende gehasst werden … Die Ausstellung will dazu beitragen, dass diese Bilder nicht auf Dauer zum deutschen Alltag gehören. Sie will über Ideologie und Praxis des Neofaschismus informieren. Sie will Ursachen für die Ausbreitung rassistischen, nationalistischen und militaristischen Denkens und Handelns benennen. Die Ausstellung der VVN-BdA gibt einen Überblick über das Gesamtthema Neofaschismus. Sie behandelt Neofaschismus als ein „politisches Lager“, das sich aus ganz unterschiedlichen Akteuren zusammensetzt: Parteien, „Kameradschaften“, Vereine, Verlage, Bands…

Universitätsbibliothek

Montag, 29. Mai 2006 – 18.00 Uhr

Die extreme Rechte an Hochschulen

StudentInnenschaften auf dem Weg in und aus dem NS

Denn die Geschichte der Studierendenvertretungen beginnt nicht erst 1968. Den größten Teil des 20. Jahrhunderts bildeten die Studierenden und die von ihnen gewählten Vertretungen einen festen Bestandteil der (extremen) Rechten. Ihren vorläufigen Höhepunkt fand diese Tendenz in den Bücherverbrennungen des Jahres 1933, die als Kampagne „wider den undeutschen Geist“ von den StudentInnenschaften durchgeführt wurden. Der „undeutsche Geist“, das bezeichnete liberale und linke Ideen genauso wie jüdische StudentInnen und WissenschaftlerInnen.Dennoch wurden die StudentInnenschaften in Westdeutschland wieder eingeführt. Der Vortrag soll einen Ausblick über die Geschichte der Rechten in der Hochschule geben und aktuelle Geschehnisse aufzeigen.

Emil-Figge-Straße 50, Raum 0212 (Medienzentrum)

Dienstag, 30. Mai 2006 – 18.00 Uhr

Wer Gewalt sät… von Biedermännern und Brandstiftern

WDR-Dokumentarfilm von Gerd Monheim

Mit den Pogromen von Rostock hat sich die Bundesrepublik verändert. Politiker und Polizei sahen tatenlos zu, wie die Konfrontation zwischen Einheimischen und Ausländern immer mehr eskaliert. Der Rechtsstaat überließ den Gewalttätern das Feld. Mehr als 100 Vietnamesen konnten nur knapp ihr Leben retten. Die Dokumentation zeigt auf, wie Politik (und Medien) durch monatelange Diskussion über „Asylmissbrauch“ die Rostocker Ereignisse nicht nur mit herbeigeführt haben, sondern auch für ihre politische Option auszunutzen wussten. (43 min, Deutschland 1993) Mit anschließender Diskussion

Emil-Figge-Straße 42 (FH Informatik) Raum B.E.21

Mittwoch, 31. Mai 2006 – 16.00 Uhr

Capoeira

Am Mittwoch, den 31. Mai, findet der Campuslauf des AHS (Allgemeiner Hochschulsport) statt. Das Festival möchte das Campusspektakel nutzen, um auf eine Sportart, mit einer interessanten Geschichte aufmerksam zu machen. Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst. Ursprünglich praktizierten es die schwarzafrikanischen Sklaven, um unauffällig und im Versteckten für den Ernstfall zu trainieren. Tanz und Kampf können in afrikanischen Kulturen nur schwer voneinander getrennt werden, weshalb Capoeira nicht nur kämpferische Elemente enthält, sondern auch sehr viel Akrobatik und Spielerei.

Am Rande des Campuslaufes wird um 16.00 Uhr die Mischung aus Kampf und Tanz vorgeführt. 

Diese Veranstaltung wird unterstützt vom AStA der FH Dortmund.

Mittwoch, 31. Mai 2006 – 18.00 Uhr

Die Naziszene im Ruhrgebiet- Ergebnis von „Verwahrlosung“?

Wer neu in das Ruhrgebiet zieht, kommt um eine Erkenntnis nicht herum, an welche zu viele Alteingesessene sich offenbar schon gewöhnt haben: Im Ruhrgebiet hat sich eine zahlenmäßig starke militante Neonaziszene herausgebildet, die selbst vor Mord nicht zurückschreckt. Die etablierte Politik- und Medienlandschaft scheint jedoch unwillig oder unfähig, das Handeln der extremen Rechten wirksam zu unterbinden oder auch nur zu erklären. In einer

Dokumentation des WDR mit dem Titel „Nebenan der braune Sumpf“ erscheinen die Nazis als ein Aspekt eines Problembündels aus Verwahrlosung, Drogenkonsum und – man höre und frau staune – Einwanderung. Da sind „die Ausländer“ also wohl selber schuld an rassistischer Gewalt? Dabei geht aus der Doku – wenn auch eher unfreiwillig – klar hervor: Antisemitismus, Antiamerikanismus und Rassismus schlagen die Brücken zwischen den Nazis und der weißen deutschen Mehrheitsbevölkerung. Auf der Veranstaltung wollen wir anhand der WDR-Dokumentation das Bild, das die Mainstream-Medien von der militanten Nazi-Szene zeichnen, kritisch hinterfragen und mit allen Interessierten über Ursachen und Zustand der Nazi-Szene in NRW diskutieren.

Emil-Figge-Straße 50 Raum 0212 (Medienzentrum)

Mit freundlicher Unterstützung des Ordnerdienst Steinberger GbR. 

Solikonzert

Zum Schluss wird noch gerockt. Bitte achtet auf weitere Informationen, da bis zum Zeitpunkt der Flyererstellung noch Zusagen fehlten.

Der Eintritt beträgt 5 Euro.

Der Erlös geht an Projekte gegen Rechts in Dortmund. 

Veranstalter:

Forum gegen Rassismus am Campus der Universität Dortmund
Kontakt

Angehörige der extremen Rechten haben zu den Veranstaltungen keinen Zutritt!