Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) rufen zum bundesweiten festival contre le racisme 2022 auf! Das fclr wird in diesem Jahr zum 19. Mal stattfinden und ist eine Kampagne gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, die seit 2003 einmal jährlich an den deutschen Hochschulen durchgeführt wird. Der fzs hat 2003 zum ersten Mal, ein dezentrales festival contre le racisme organisiert, welches aus vielen Veranstaltungen vor Ort bestand. Seit 2005 wird das fclr zusammen mit dem BAS veranstaltet.
Solidarität kennt keine Grenzen! Hoch die internationale Solidarität – Kein Platz für rechte Ideologien!
Das Jahr 2022 hat für uns mit Blick auf die mittlerweile zwei Jahre, in denen wir unter Corona-Bedingungen studiert haben, die Hoffnung geweckt, endlich wieder regelmäßig am Campus die vielen Vorteile von Präsenzlehre und dem direkten Austausch mit den Kommilitoninnen wahrnehmen zu können. Für 2022 haben wir uns als Koordinatorinnen des fclr nichts sehnlicher gewünscht, als mit einem ermutigenden Festival den Ballast der vier Corona-Semester abzuschütteln und sich zu befreien.
Trotz der aktuell sehr hohen Inzidenzen hoffen wir, dass die Lokalgruppen diesen Sommer wieder mehr Veranstaltungen in Präsenz durchführen können. Wir freuen uns natürlich auch über alle Events, die digital stattfinden und somit auch von allen besucht werden können, die kein festival contre le racisme vor Ort haben. Online-Formate bleiben fundamental für die Vernetzung mit Hochschulen weltweit, was uns die letzten Jahre sehr gut gelungen ist, und wir hatten die Gelegenheit mit Studierenden weltweit in Austausch zu kommen, und Studierende aus Risikogruppen erreichen.
Zwischen all dem Optimismus über die Öffnung der Campus überschatten die Kriegsereignisse in der Ukraine im Moment alles und zeigen uns, wie unwiederbringlich Krieg ein Land, eine Nation, aber auch jede einzelne Person zerstören kann. Diese Ereignisse, die benötigte Unterstützung, zeigen uns, dass unsere Solidarität immer neue Wege finden muss und wir uns hier vor Ort nicht nur auf ukrainische Studierende auf der Flucht, sondern auch auf die vielen internationalen Studierenden in der Ukraine vorbereiten müssen und wollen, um diese bestmöglich unterstützen zu können. Zum Zeitpunkt des Festivals im Sommer hoffen wir, dass viele von ihnen eine Chance zum Weiterstudieren bekommen haben.
Weil Zeiten von Krisen oft Nährboden für Rassismus sind, soll unser Festival eine Plattform bieten, um uns mit den Fragen der Zeit, unseren Zweifeln und Ängsten, unseren Erwartungen und Forderungen zusammen auseinanderzusetzen, denn Marginalisierung und Diskriminierung gilt es zu verhindern!
Das diesjährige Motto wendet sich nicht nur an die Ereignisse in der Ukraine, es fordert auch hier vor Ort die Grenzen, somit den Zugang zur Hochschule, aber auch zur Teilhabe in der Gesellschaft, zu öffnen. Dafür soll über die psychosozialen Aspekte, besonders mit Blick auf die Auswirkungen des pandemiebedingten Lockdowns, gesprochen werden, aber auch über die zwischenmenschlichen Grenzen und das sich stets wiederholende Ausgrenzen von BIPoC und anderen Minderheiten auf dem Campus.
Dafür braucht es mehr Schutzräume, Antidiskriminierungsstellen und Fortbildungsangebote. Denn, auch wenn Studierende von Diskriminierungserfahrungen berichten, werden diese oft nicht ernst genommen und bleiben so ohne Konsequenzen. An einigen Hochschulen in Deutschland können Dozierende aktuell lehren, obwohl sie mit rechten und diskriminierenden Aussagen aufgefallen sind. So darf es nicht bleiben! Schweigen und Teil des Problems sein, ist für uns keine Option. Wir müssen die Hochschulen selbst neugestalten und uns aktiv gegen Diskriminierung einsetzen!
Möchtest du mitmachen?
Wenn du Lust hast, in den Monaten Mai – Juli eine oder mehrere Festival-Veranstaltungen zu organisieren, melde dich bzw. dein Festival bei uns an: fclr (at) fzs.de oder benutze das untenstehende Formular. Nach der Anmeldung bekommst du außerdem Zugang zu unseren thematischen Telegram-Austauschgruppen. Vom 4. Juli – 9. Juli 2022 wird es zusätzlich ein Online-Festival geben. Gerne kannst du dich und deine Ideen auch dort einbringen!
Wenn du Fragen und Ideen hast und nicht weißt, wie du diese umsetzen kannst, kontaktiere uns unter: fclr (at) fzs.de oder fclr (at) bas-ev.de jederzeit und wir lassen uns gemeinsam etwas einfallen!
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